Sie säubern Strände vor den teuren Hotels, sie beliefern Märkte mit frischem Obst, sie handeln mit Handys und Perlenschmuck: Frauen aus dem Volk der Hui begegnet man fast überall im von Touristen überquellenden Sanya. Die Hui gehören zu den ethnischen Minderheiten im "Reich der Mitte". Etwa 8.000 dieser Moslems leben auf der Tropeninsel Hainan im Südchinesischen Meer, die man gern das "Hawaii Chinas" nennt. Vor 20 Jahren brach auf ihr ein Baufieber ohnegleichen aus: Das verschlafene Fischerdorf Sanya wurde zur Millionenstadt; an Stränden, in ehemaligen Reisfeldern schießen Hochhäuser und Villensiedlungen empor. Der Umbruch hat das Leben in den muslimischen Dörfern um Sanya herum verbessert, aber der Druck der reichen Nordchinesen führt auch zur Verdrängung der Minderheiten aus dem wirtschaftlichen Leben. Fatima, eine 34-jährige Perlenverkäuferin, erzählt über das Leben zwischen Dorfmoschee und Luxusstrand.