Ein fremdes Kind im Auto
Sophienlust Bestseller 54 – Familienroman
Buchbeschreibung
Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
Langsam rollte der schwere silbergraue Wagen an den Straßenrand und hielt. Der Fahrer stieg aus, zog seine Anzugjacke zurecht und ging in den kleinen Tabakladen. Er hatte die Frau nicht bemerkt, die sich in der Nähe in einem Hauseingang verborgen hielt und ihn beobachtete. Schon seit Wochen hatte Karin Werner die Gewohnheiten des wohlhabenden und überall beliebten Juweliers Wolfgang Griebel genau studiert. Bevor er morgens ins Geschäft fuhr, hielt er stets an dem Laden, um Zigaretten zu kaufen. Da er den Wagen nur kurz verließ, verzichtete er darauf, ihn abzuschließen. Karin Werner wartete, bis der Mann in dem Tabakgeschäft verschwunden war. Dann lief sie, ihre kleine zweieinhalbjährige Tochter fest an sich gedrückt, zu dem Auto, öffnete die Beifahrertür und setzte das Kind hinein. Sie warf einen ängstlichen Blick zu dem Geschäft hinüber, aber dort rührte sich nichts. Tränen liefen über Karins Gesicht, als sie ihr Kind noch einmal kurz umarmte und ihm einen Kuß auf die Stirn drückte. Es fiel ihr schwer, den Plan, den sie bereits vor einigen Wochen gefaßt hatte, nun in die Tat umzusetzen. Aber sie hatte keine andere Wahl. »Leb wohl, mein Schatz. Ich werde dich nie vergessen«, sagte sie. »Herr Griebel wird für dich sorgen. Du wirst eine glückliche Zukunft erleben, die ich dir nicht geben kann.« Ohne sich noch einmal umzusehen, lief die Frau blind vor Tränen davon. Sie war sicher, daß sie das einzig Richtige für ihre Tochter getan hatte. Nachdem Wolfgang Griebel seinen Einkauf erledigt hatte und wieder in den Wagen stieg, entdeckte er sofort den kleinen Fahrgast.