Eine trügerische Idylle
Mami 1900 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Ruhig und entspannt lag Lisa Oldenberg im bequemen Behandlungsstuhl ihrer Kosmetikerin. Das trübe kalte Novemberlicht wurde durch weiße transparente Vorhänge, die vor den hohen Fenstern herabhingen, gefiltert und tauchte den Raum in eine angenehm warme, zeitlose Atmosphäre.
»Ich kann gar nicht sagen, wie gut es tut, wieder einmal bei Ihnen zu sein, Frau Dervall.« Lisa Oldenberg genoß den sanften Druck und die kreisenden Bewegungen der Gesichtsmassage, die ihr die Kosmetikerin mit geübten Händen zuteil werden ließ.
»Seit Hanna im Kindergarten ist, habe ich für solch einen Luxus endlich wieder einmal Zeit.«
»Hat sie sich denn schnell eingelebt? Meine Älteste war anfänglich nicht so begeistert, als sie in den Kindergarten sollte.«
»Ja, das kenn' ich. Bei Jan war es auch so, aber Hanna hat sich sehr gefreut auf den Kindergarten.«
»Ist Jan jetzt schon in der Schule?«
»Ja, er geht in die erste Klasse«, antwortete Lisa.
»Dann sind ja beide Kinder vormittags aus dem Haus.«
»Ja, das war in den ersten Tagen ganz schön komisch für mich. Auf einmal war es so still. Mir hat regelrecht etwas gefehlt.« Lisa machte eine Pause. »Aber es ist auch schön. Ich kann in Ruhe den Haushalt und die Einkäufe erledigen und habe dann den ganzen Nachmittag Zeit, mich um die Kinder zu kümmern... Ja, und nicht zuletzt kann ich wieder einmal hier bei Ihnen sein.« Frau Dervall hatte eine CD mit meditativer Musik aufgelegt, der Lisa jetzt schweigend lauschte. Sie nahm sich vor, wieder regelmäßig bei Frau Dervall vorbeizuschauen. Dabei hatte ihr die Kosmetikerin gerade erst bescheinigt, daß ihr Teint in einem