Heute kennt man Marcel Reich-Ranicki vor allem als wortgewaltigen Kritiker, der über viele Jahre mit der ZDF-Sendung "Das literarische Quartett" Literatur einem breiten Publikum nahe brachte. In seinen Memoiren lernt man ihn als einen Menschen kennen, dessen Schicksal eng mit dem bedrückendsten Teil der Geschichte dieses Jahrhunderts verknüpft ist. Wie Reich-Ranicki seine Kindheit in Polen schildert, seine Jugend im Berlin der Weimarer Zeit, die Erlebnisse seiner Deportation nach Polen, die Begegnung mit seiner Frau Tosia am Anfang des Krieges, das Warschauer Ghetto, die Rückkehr nach Deutschland, das alles lässt nicht wieder los. Authentisch, unprätentios und fesselnd liest Marcel Reich-Ranicki selbst ausgewählte Passagen aus seinen Erinnerungen.