Neues Glück am Haselberg
Sophienlust - Die nächste Generation 60 – Familienroman
Buchbeschreibung
In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt.
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Jedes Mal wenn Leander zum Gartenhaus ging, blieb er kurz vor dem hübschen Gebäude stehen, um es in aller Ruhe zu betrachten. Die Mauern waren fast komplett von wildem Wein überwuchert, der jetzt im Frühjahr seine ersten Blätter entfaltete. Gleich daneben blühte der Apfelbaum, darunter breiteten sich Krokusse und Narzissen aus. Das Gartenhaus gehörte zum Anwesen Karl-Gustavs von Retten, Leanders Schwiegervater. In dessen nobler Villa lebte er mit Stefanie, seiner Frau, und seinem Sohn. Die Villa, der große, gepflegte Garten, alles war vom Besten, vom Feinsten, einzig das Gartenhaus war ziemlich in die Jahre gekommen. Nach Ansicht Karl-Gustavs hätte man es abreißen und durch einen modernen Pavillon ersetzen sollen. Es hatte Leander viel Überredungskunst gekostet, seinem Schwiegervater diese Idee auszureden und ihm das Gartenhaus als Atelier zu überlassen. Seitdem verbrachte er dort so viel Zeit wie möglich, um zu zeichnen und zu malen. Wie immer knarrte die Tür ein wenig, als Leander sie öffnete. Er liebte dieses Geräusch. Für ihn hörte es sich an, als habe das Gartenhaus eine Stimme, fast so, als ob es lebendig wäre. Auch drinnen offenbarte das alte Gemäuer seinen ganz eigenen Charme, der von dem kreativen Chaos, das hier herrschte, noch unterstützt wurde. Heute war Leander jedoch nicht gekommen, um zu malen, er wollte mit Muße das Bild betrachten, das er gestern fertiggestellt hatte. Also rückte er seinen Sessel zurecht, und obwohl dieser ziemlich abgewetzt und mit Farbe bekleckert war, mochte Leander gerade diesen Sessel besonders gern. Er ließ sich in das Polster fallen und blickte auf das Porträt, das vor ihm auf der Staffelei stand. Leander hatte sich angewöhnt, seine künstlerischen Werke immer sehr kritisch zu beurteilen, doch jetzt durfte er sich gratulieren, das Porträt seiner Frau war wirklich gut gelungen. Leider hatte Stefanie nicht ein einziges Mal Modell gesessen, obwohl er sie mehrmals darum gebeten hatte. Deshalb hatte Leander verschiedene Fotos zu Hilfe genommen, um seine Vorstellungskraft beim Malen zu unterstützen. Die Fotos lagen noch immer auf einem Beistelltisch.