Parker heizt dem Panther ein
Butler Parker 227 – Kriminalroman
Buchbeschreibung
Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
»Mylady wünschen, daß meine bescheidene Wenigkeit sich nach dem Weg erkundigt?« wollte Butler Parker wissen. Er lenkte sein hochbeiniges Monstrum über eine einsame Landstraße, während Agatha Simpson im Fond des Wagens mit einer voluminösen Pralinenpackung beschäftigt war. »Also haben Sie meine Anordnung doch richtig verstanden, Mister Parker«, gab die ältere Dame unwirsch zurück. »Wenn ich lebend wieder nach London zurückkehren soll, benötige ich auf der Stelle eine kleine Stärkung. Der Gasthof, von dem Mister McWarden sprach, muß doch ganz in der Nähe liegen...« Gerade kam ein kleines Haus am Straßenrand in Sicht, und der Butler nahm den Fuß vom Gas. Mit seinem hellroten Ziegeldach, den blank geputzten Butzenscheiben und dem üppig wuchernden Blumengarten wirkte das Häuschen recht einladend. Parker stoppte vor dem weiß gestrichenen Gartenzaun, verließ würdevoll sein Fahrzeug und wollte gerade an der frisch polierten Messingglocke ziehen, als ein furchtbarer Knall die friedliche Stille zerriß. Eine mächtige Stichflamme schoß aus dem Dach eines flachen Anbaus, der hinter dem Haus zwischen Obstbäumen lag. Scheiben barsten, Glassplitter flogen als gefährliche Geschosse durch die Luft. »Diesen hinterhältigen Angriff werde ich sofort mit einer Gegenattacke beantworten«, vernahm er hinter sich das sonore Organ seiner Herrin. Lady Agatha hatte den Wagen verlassen und marschierte mit finsterer Miene auf das Haus zu. Für sie stand bereits fest, daß sie nur mit knapper Not einem heimtückischen Anschlag auf ihr Leben entgangen war. Obwohl sie die Sechzig überschritten hatte und über eine geradezu beeindruckende Leibesfülle verfügte, konnte Agatha Simpson in solchen Momenten eine Dynamik entwickeln, die man ihr nie zugetraut hätte. Ihren Hut (oder was sie dafür hielt) hatte sie tief in die Stirn gezogen, die überdimensionalen Hutnadeln, die eher Bratspießen glichen, wippten bedrohlich. Auch der Pompadour, dessen lederne Riemen die Detektivin ums Handgelenk gewickelt hatte, war schon in lebhafte Schwingung geraten. Dieser lederne Beutel, der eher einem zu heiß gewaschenen Seesack als einem Damenhandtäschchen ähnelte, war mit buntlackierten, gußeisernen Perlen bestickt und hatte es in sich: Er enthielt Lady Simpsons sogenannten Glücksbringer, ein echtes Pferdehufeisen, das die ältere Dame aber aus humanitären Gründen in eine dünne Lage Schaumstoff gewickelt hatte.