Rettung für Tanja
Dr. Norden – Die Anfänge 20 – Arztroman
Buchbeschreibung
Dr. Daniel Norden ist verzaubert von der jungen Ärztin Dr. Fee Cornelius und versucht alles, um sie für sich zu gewinnen. Doch Fee zeigt sich kratzbürstig. Zu viele Frauen interessieren sich für den attraktiven Arzt, aber es gelingt Daniel, Fee von seiner Liebe zu überzeugen. Fee und Daniel heiraten.
Er hat eine Praxis in München eingerichtet, und Fee hilft ihm. Beide sehen den Beruf nicht als Job, sondern als wirkliche Berufung an. Dr. Norden und seine Frau sind nicht nur Ärzte, sie sind auch Freunde für ihre Patienten.
Tanja und Katja Kürten waren Zwillingsschwestern und einander so ähnlich, wie nur eineiige Zwillinge sein konnten. Sie hatten gerade gemeinsam mit ihren Pflegeeltern Sepp und Bertine Keller ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert, und aus diesem Anlass hielt sich Tanja mal wieder zu Hause auf. So ähnlich sich die beiden äußerlich waren, so unterschiedlich waren sie im Wesen, und daher kam es auch, dass Katja von Sepp und Bertine mehr geliebt wurde als Tanja, wenngleich das nicht deutlich gezeigt wurde. Tanja war temperamentvoll und kontaktfreudig, und sie liebte das Leben in der Großstadt, seit ihre wirklich hübsche Stimme entdeckt worden war und man ihr eine große Karriere als Schlagersängerin prophezeite. Sie hatte auch schon beträchtliche Erfolge zu verzeichnen. Katjas Stimme war nicht weniger hübsch, aber sie zog es vor, als Kunstgewerblerin in aller Stille zu arbeiten, wenn auch mit beträchtlichem Talent. Sepp Keller war Kunstschreiner. Als er und seine Frau die verwaisten Zwillinge, mit deren Eltern sie befreundet gewesen waren, zu sich nahmen, ging es ihnen bei Weitem nicht so gut wie jetzt. Den richtigen Aufschwung hatte Sepp Keller eigentlich Katja zu verdanken, die ihm geradezu geniale Entwürfe machte. Stolz konnten die Kellers auf beide Mädchen sein, denn auch Tanja dankte es ihnen, dass sie so liebevoll aufgezogen worden waren. Dass Katja bei ihnen blieb, machte sie aber doch besonders glücklich, und als Tanja an diesem Morgen wieder in ihrem hübschen kleinen Wagen nach München fuhr, nahm Bertine, die von ihrem Mann und auch von den Zwillingen Berti genannt wurde, Katja herzlich in die Arme. »Ich finde, dass Tanja sehr blass aussieht«, sagte sie besorgt. »Sie lebt halt nicht auf dem Lande, Berti«, erwiderte Katja, »und will ja nun auch Urlaub machen.« »Aber anstatt sich richtig auszuruhen, wird sie wieder durch die Welt kutschieren«, sagte Berti. »Jeder Mensch muss nach seiner Fasson selig werden«, brummte Sepp Keller. »Sie ist anständig, und ich hoffe, dass sie das auch bleibt.«