Trubel im Entbindungsheim
Mami 1895 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Der milde Wind, der sich aufgemacht hatte, den Menschen den Duft des nahen Frühlings zu bringen, bauschte sich erschrocken zu einer kalten Sturmbö auf, als es am Hause der Meinhardts vorbeistrich.
Die laute Stimme, die aus dem weitgeöffneten Eßzimmerfenster in den Garten drang, verscheuchte nicht nur die sanfte Frühlingsstimmung, sondern sie ließ auch die Vögel in den Ästen verstummen, die gerade zu einem fröhlichen Loblied angehoben hatten.
Robert Meinhardt interessierten jedoch weder der Frühling, noch die dämlichen Federviecher, die draußen herumlärmten. Er war wütend, und dieser Wut mußte er endlich Ausdruck verleihen. Lange genug schob er seinen Groll schon vor sich her, hatte immer wieder artig geschluckt, obwohl ihm der Kragen dabei enger und enger geworden war.
»Das ist jetzt wirklich der Gipfel der Dummheit!« schrie er erbost über den liebevoll gedeckten Mittagstisch hinweg. »Ich habe mir von euch ja schon so manchen Unsinn anhören müssen. Aber jetzt reicht's. Ihr seid ja nicht mehr ganz dicht! Ralf-Dieter!«
Der Angesprochene, ein blonder Jüngling von Ende Zwanzig, zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen.
»Ich verlange, daß du dir endlich deiner Verantwortung bewußt wirst und diesem Unfug ein Ende machst.«
»Ralf-Dieter ist sich seiner Verantwortung sehr wohl bewußt«, konterte eine junge Frau, die dem blonden Jüngling gegenübersaß. »Übrigens sind wir beide der Meinung, daß es dich gar nichts angeht, wie wir unser Baby zur Welt bringen, lieber Schwiegervater. Halte dich bitte heraus.«
Die Worte klatschten wie kleine Stinkbomben ins Zimmer. Und sie entwickelten ungefähr die gleiche Wirkung. Zuerst peinlich-erschrockenes Schweigen, dann allgemeine Erregung.
Das Ehepaar Meinhardt senior ging verbal auf das