Valentins glücklichste Stunde
Sophienlust 167 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Sie war schon unendlich lange unterwegs. Gesa Cardini hatte eine möglichst große Entfernung zwischen sich und Padua legen wollen. Doch nun spürte sie die ungeheure Anstrengung und wollte nach einem Nachtquartier Ausschau halten.
Deshalb war sie von der Autobahn abgebogen und befand sich nun auf einer schmalen Landstraße. In der Dunkelheit hatte sie auf dem letzten Hinweisschild gelesen, dass der nächste Ort Bachenau heiße.
Hinter ihr saß Valentin im Auto, ihr blonder kleiner Bub. Er war unterwegs zweimal fest eingeschlafen, doch jetzt hielt er mit wachen Augen Ausschau, weil Gesa ihm versprochen hatte, dass die Fahrt gleich zu Ende sein solle.
Gesa war am Ende ihrer Kräfte. Ihre Augen brannten, und ihre Hände umklammerten krampfhaft das Steuer.
»Mutti … Was machst du denn?«, schrie der Bub plötzlich entsetzt.
Da war es schon zu spät. Für den Bruchteil einer Sekunde war Gesa von der lähmenden Müdigkeit übermannt worden. Ihr Wagen geriet ins Schleudern, als sie versuchte, ihn wieder in ihre Gewalt zu bekommen. Einen Baum streifte der Wagen, gegen den nächsten prallte er frontal. Ein Krachen und Splittern von Glas – dann plötzlich eine unheimliche Stille.
Die hintere Wagentür war aufgerissen worden, als der Wagen den ersten Baum gestreift hatte. Beim Aufprall auf den zweiten Baum war der kleine Valentin in hohem Bogen aus dem Wagen geschleudert worden und unsanft auf der Grasnarbe am Rande der Straße gelandet.
Zuerst wagte der Fünfjährige es nicht, sich zu rühren. Dann begann er leise zu weinen. Er setzte sich auf und merkte, dass sein linker Arm schmerzte. Auch die Knie taten