„Unsere Lebenszeit, heißt es, sei uns zu kurz bemessen, zu rasch, zu reißend verfliege die uns vergönnte Spanne der Zeit, so schnell, daß mit Ausnahme einiger weniger den anderen das Leben noch mitten unter den Zurüstungen zum Leben entweiche.“
Der römische Philosoph Seneca lehrt, wie man aus einem kurzen Leben ein langes macht. Sein Versprechen: „Das Leben, das uns gegeben ist, ist lang genug und völlig ausreichend zur Vollführung auch der herrlichsten Taten, wenn es nur von Anfang bis zum Ende gut verwendet würde.“
Der zeitlose Essay des Stoikers Seneca bietet ein tiefen Einblick in die Kunst des Lebens. „Es gibt keine Kunst, die schwerer zu erlernen wäre. Lehrmeister für andere Künste finden sich allenthalben und zwar in großer Zahl; in einigen dieser Künste zeigten sich sogar schon Knaben dermaßen bewandert, daß sie bereits als Lehrer auftreten könnten; aber leben zu lernen, dazu gehört das ganze Leben, und, was du vielleicht noch wunderbarer finden wirst, sein Leben lang muß man sterben lernen.“
Von der Kürze des Lebens – ein kurzweiliges und lange fortwirkendes Hörvergnügen.