Von der Mutter spricht sie nicht
Sophienlust 129 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Andrea von Lehn stand vor dem Schaufenster einer Boutique und liebäugelte mit einem bildschönen Mantel. Es war ein lang geschnittenes, elegantes Modell.
Bißchen teuer, Andrea. Aber hübsch ist er. Wirklich sehr hübsch.
Die gertenschlanke junge Frau ging weiter und bemühte sich, den Mantel, der es ihr angetan hatte, zu vergessen. Ziellos bog sie um eine Ecke, dann um eine weitere. Zwar kannte sie sich in Stuttgart einigermaßen aus, doch stellte sie nun fest, daß sie in dieser Straße noch nie zuvor gewesen war. Plötzlich erregte ein Schild ihre Aufmerksamkeit. Heute Versteigerung, stand da.
Andrea hatte noch nie einer Auktion beigewohnt. Ihre Neugier erwachte. Da sie Zeit hatte, betrat sie das Haus nach einigem Zögern. Verrückt, dachte sie dabei. Was habe ich hier eigentlich verloren? Doch nun war sie einmal da und wollte nicht wieder umkehren.
In einem geräumigen Saal waren Stuhlreihen aufgestellt. Über die Gegenstände, die hier versteigert werden sollten, lagen Listen mit Wertangaben aus.
Andrea wählte einen Platz ziemlich weit hinten. Sie wollte ja nur ein bißchen zuhören und interessierte sich weder für ein Kaffee-Service, Kopenhagen, zwölf Personen, noch für drei Couchgarnituren, hundert Paar Wildlederhandschuhe, in Farbe und Größe sortiert, dreißig Mundharmonikas, japanisches Fabrikat, diverse Fotoausrüstungen, Perlenketten, Ringe oder anderen Schmuck. Auch stand ihr Sinn nicht nach Ölgemälden oder anderen Kunstgegenständen, die auf der Liste aufgeführt waren. Sie wunderte sich, was für unterschiedliche Angebote es gab. Die Liste umfaßte mehrere Seiten. Es war unmöglich, alles zu lesen. Auch Fernsehgeräte, elektrische Küchenmaschinen, echte Teppiche, Tafelsilber sowie Sportgeräte und sogar ein fahrbarer Verkaufsstand für Würstchen und