Eine Orgie des Menschlichen und Allzumenschlichen: Erik, Anwalt, verheiratet, zwei Kinder, Haus in Hamburg-Niendorf, wird von der Putzfrau Dani heimlich von seinem Garten aus beobachtet. Er bemerkt es, es erregt ihn, und er entblößt sich für sie. Das wird ihm so wichtig – seine Frau sieht ja nur noch fern, wenn sie nicht gerade zum Shoppen oder Reiten unterwegs ist –, dass sein Leben den Bach runtergeht: Sein Chef schmeißt ihn raus, Frau und Kinder verlassen ihn. Der Verfall macht sich breit, Erik trinkt und verkommt.
Im Grunde trinken und verkommen beinahe alle Figuren in diesem Roman – und immer aus Liebesgründen. Was Erik und Co. antreibt, ist die Sehnsucht nach völliger Verschmelzung mit einem geliebten Gegenüber. Leider ist das geliebte Gegenüber in den seltensten Fällen zum Verschmelzen bereit, oder es verwechselt Liebe mit schnödem Sex. In beinahe Horváth'scher Manier lässt die Autorin ihre Helden sich durchboxen, Liebe machen und sich um Kopf und Kragen schwadronieren, dass dem Leser das Lachen im Halse steckenbleibt. Ein rasant erzählter Roman über die halsbrecherische Jagd nach dem großen Glück.