Die Sage von Robin Hood
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Wer von der Höhe der Zinnen von Nottingham, der festen Stadt, herabblickt, erkennt in der Ferne einen dunkelgrünen Waldstreifen. Das ist der Sherwood, der sich weit durch das englische Land zieht. Dort lebte zur Zeit des Königs Richard, den alles Volk wegen seines hochgemuten, tapferen Wesens „Löwenherz“ nannte, als Waldvogt Herr Hugh Fitzooth von Locksley. Er war ein Nachfahre der angelsächsischen Geschlechter, die einst mit ihren Drachenschiffen zur britischen Insel gestoßen waren und dort seither als Freisassen gelebt hatten. Als dann vor drei Menschenaltern die Normannen unter Wilhelm dem Eroberer das Inselreich in ihre Gewalt gebracht hatten, waren die angestammten Sachsen gezwungen, sich der Befehlsgewalt der Normannen zu beugen, aber deren Herrschaft war verständnisvoll und milde gewesen, solange Richard Löwenherz sie ausübte. Er war gerecht und großherzig, und darum liebten ihn auch die Sachsen. Keiner der königlichen Statthalter, der Grafen und Barone, missbrauchte seine Gewalt, denn sie sahen sich von dem rechtlich denkenden König Richard überwacht. Das wussten die Sachsen dem Normannenkönig zu danken, und besonders hatte er ihre Zuneigung gewonnen, seit er ihnen die alten Rechte - vor allem das Jagdrecht - wiedergegeben hatte.