Wenn der Schein trügt
Die junge Gräfin 27 – Adelsroman
Description of book
Sie ist jung, sie ist schön, und sie ist stolz – ihr Vater, der alte Graf und Patriarch Benno von Waldenburg, weiß genau, warum er seine Lieblingstochter dazu auserkoren hat, die Herrin auf Schloss Waldenburg zu werden. Es ist die große Überraschung, die er auf der herrlichen Feier anlässlich seines 60. Geburtstags verkündet. Sie führt zum Eklat – denn sein maßloser, ungeratener Stiefsohn Ingo denkt gar nicht daran, auf seine Ansprüche zu verzichten. Er will vor Gericht klagen. Die gräfliche Familie wird unruhige Zeiten erleben.
Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.
Fast hatte es den Anschein, als habe Joachim von Bechstein sein Handy noch in der Hand gehabt oder zumindest hatte es griffbereit neben ihm gelegen. Er meldete sich so rasch, dass Alexandra sekundenlang verwirrt war. Doch das legte sich rasch. »Danke für deine SMS«, sagte sie, »ich muss auch immerfort an dich denken und ich …, ich liebe dich auch sehr, mehr als sich in Worte fassen lässt.« Jetzt war er es, der nicht gleich etwas sagen konnte, und als er endlich sprach, bebte seine Stimme: »Alexandra, mein Liebes. Habe ich dich etwa geweckt? Lag dein Handy in der Nähe, und das Fiepen hat dich …« »Halt, stopp, Joe«, unterbrach sie ihn. »Ehe du jetzt Schuldgefühle bekommst …, nein, du hast mich nicht wach gemacht … Ich bin schon eine ganze Weile auf den Beinen. Die Feuerwehr hat mich unsanft aus dem Schlaf gerissen.« »Um Gottes willen, hat es auf Schloss Waldenburg gebrannt?« »Nein, auch da kann ich dich beruhigen. Ein alter Bauernhof ist abgebrannt, vermutlich durch Brandstiftung. Mich hat man gerufen, weil es zunächst so aussah, als müsse man eine breite Schneise in einen mir gehörenden unter Naturschutz stehenden Wald schlagen, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern … Zum Glück war es dann doch nicht erforderlich, weil weitere Löschzüge kamen und der Wind sich drehte …, der Himmel war auf meiner Seite.« »Das ist erfreulich. Jedes Stückchen eines Naturwaldes ist wichtig, und jedes Stückchen, das verloren geht, ein herber Verlust.« Alexandra wurde warm ums Herz. Joachim kannte sich aus, aber das war auch kein Wunder.