Bärbel will keinen Stiefvater
Sophienlust 212 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Das kleine Mädchen blieb stehen. Verwundert schaute es auf das blitzende kleine Ding, das da auf dem Waldboden lag. Es wurde voll von den schräg durch die Tannen fallenden Sonnenstrahlen getroffen und funkelte geheimnisvoll.
Heidi bückte sich und streckte ein wenig ängstlich die Hand aus. »Ein Ring«, murmelte sie. Staunend betrachtete sie ihren Fund von allen Seiten.
»Heidi, wo bleibst du denn?«, rief ein großer dunkelhaariger Junge. Er stand mit einigen anderen Kindern bereits beim Forsthaus, das die muntere Schar zum Ziel ihres Ausflugs gewählt hatte.
Das Mädchen mit den hellblonden Zöpfchen und den großen blauen Kinderaugen blieb stur stehen. Mit einer raschen Bewegung strich es sich die Haare aus der Stirn. Das tat Heidi Holsten immer, wenn sie aufgeregt war. »Schau doch mal, was ich habe«, rief sie halblaut.
Heidi war noch zu klein, um von den anderen voll anerkannt zu werden. »Komm schon«, riefen Fabian Schöller und Henrik von Schoenecker im Chor.
Doch Heidi dachte gar nicht daran, der Aufforderung nachzukommen. Sie betrachtete noch immer staunend ihren Fund. Sie konnte fast nicht glauben, etwas so Schönes durch Zufall aufgestöbert zu haben.
»Was ist denn?«, mahnte nun auch Pünktchen ungeduldig. Eigentlich hieß das hübsche zierliche Mädchen Angelina – Angelina Dommin. Doch die kessen Sommersprossen auf der Stupsnase hatten ihm den Spitznamen Pünktchen eingebracht. Seit Jahren schon lebte Pünktchen im Kinderheim Sophienlust. Es war ihr zur zweiten Heimat geworden. Mit großer Selbstverständlichkeit kümmerte sie sich stets um die jüngeren Kameraden.
So lief sie auch jetzt den Weg zurück, um Heidi zu holen.
»Schau mal!« Heidi hielt ihr stolz