Böse Mächte auf Korsika
Gaslicht 65
Buchbeschreibung
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!
Yvonne strich liebevoll über den steinernen Kopf und freute sich, dass der Schaden, den sie angerichtet hatte, nun behoben war. Als sie auf der Rückseite vom Gerüst absteigen wollte, brach es unter ihr weg. Während sie fiel, betete sie, sich nur nichts zu brechen. Das würde ihre Arbeit hier ganz gewiss beenden. Aber seltsamerweise fiel sie nicht auf den harten Boden, sondern durchbrach Äste und Laubwerk, ehe sie noch tiefer stürzte. Ein Grab, dachte sie entsetzt. Sie haben wieder eine Grube ausgehoben, wahrscheinlich für einen neuen Mord. Oder – der Gedanke war noch entsetzlicher – man hatte speziell für sie oder den Professor eine Grube gegraben. Sie war in eine Falle getappt. Während sie diese Gedanken wälzte, hörte sie über sich etwas knarren. Sie blickte nach oben und sah etwas auf sich zusausen. Ein dumpfer Schlag traf ihren Kopf. Yvonne Berger blickte trübe in den verhangenen Himmel. Das war genau die Stimmung, die sie seit ein paar Tagen umgab. Jeder, der es sich leisten konnte, hatte das schwüle Paris spätestens am Vorabend des berühmten Feiertags, dem 14. Juli, verlassen und irgendwo am Meer Erfrischung und heiteres Urlaubsleben gesucht. Ich könnte jetzt auch am Mittelmeer sein, dachte sie wehmütig. Aber unter welchen Bedingungen? Henri würde sie wieder voll in Besitz nehmen und ihr kaum Raum zum Atmen lassen. Schon lange drängte er auf Heirat und Gründung einer Familie; möglichst mit drei Kindern: »Schnell hintereinander, damit wir unsere Pflicht erfüllt haben …«