Der Schimmelreiter
Buchbeschreibung
Der Schimmelreiter ist eine Novelle von Theodor Storm. Das im April 1888 veröffentlichte Werk ist Storms bekannteste Erzählung und zählt zu seinen Spätwerken. Die Novelle, in deren Zentrum der fiktive Deichgraf Hauke Haien steht, basiert auf einer Sage, mit der Storm sich über Jahrzehnte befasste. Mit der Niederschrift der Novelle begann er jedoch erst im Juli 1886 und beendete seine Arbeit daran im Februar 1888, wenige Monate vor seinem Tod. Die Novelle erschien das erste Mal im April 1888 in der Zeitschrift Deutsche Rundschau, Bd. 55. Der ehrgeizige, tatkräftige Deichgraf baut einen neuen Deich, der vor Sturmfluten schützen und neues Land gewinnen soll. Als in einer stürmischen Nacht genau dieser Deich bricht, muss der Deichgraf hilflos mit ansehen, wie seine geliebte Frau und sein Kind in den Fluten untergehen. Da stürzt auch er sich samt seinem Schimmel ins tosende Wasser und lebt als gespenstischer Schimmelreiter im volkstümlichen Aberglauben weiter.
Storm wurde am 14.9.1817 in Husum geboren. Er stammte aus einer alten holsteinischen Patrizierfamilie, der Vater war Advokat. Er besuchte die Gelehrtenschule in Husum, dann ein Gymnasium in Lübeck. Anschließend studierte er von 1837-1842 Jura in Kiel und Berlin und wurde 1843 Rechtsanwalt in Husum. Storm musste während der dänischen Besetzung die Heimat verlassen und kehrte nach Aufenthalten in Potsdam (1852) und Heiligenstadt (1856) erst 1864 nach Holstein zurück. Storm wurde 1867 Amtsrichter und 1879 Amtsgerichtsrat. Storm starb am 04.07.1888 in Hademarschen/Holstein. Bedeutender deutscher Novellist und Lyriker. Als Erzähler (58 Novellen) anfangs nicht frei von Sentimentalität, allmählich immer herber, dramatischer werdend.