Der unglaubliche Graf
Die junge Gräfin 18 – Adelsroman
Buchbeschreibung
Sie ist jung, sie ist schön, und sie ist stolz – ihr Vater, der alte Graf und Patriarch Benno von Waldenburg, weiß genau, warum er seine Lieblingstochter dazu auserkoren hat, die Herrin auf Schloss Waldenburg zu werden. Es ist die große Überraschung, die er auf der herrlichen Feier anlässlich seines 60. Geburtstags verkündet. Sie führt zum Eklat – denn sein maßloser, ungeratener Stiefsohn Ingo denkt gar nicht daran, auf seine Ansprüche zu verzichten. Er will vor Gericht klagen. Die gräfliche Familie wird unruhige Zeiten erleben.
Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.
Für einen Augenblick hatte Alexandra von Waldenburg ihr Umfeld vollkommen ausgeschaltet. Sie bekam nichts von der freudigen Erregung der Erwachsenen mit, die den Gast geradezu enthusiastisch begrüßten, nicht, dass ihre kleinen Nichten aufsprangen, sich auf ihn stürzten und ihn jubelnd umklammerten. Sie bekam nicht mit, wie die Frau an seiner Seite ihn besitzergreifend festhielt. Alexandra konnte ihn nur ansehen mit einem Blick aus ungläubigem Staunen, aus einer leisen Freude, aber auch mit aufsteigen, der Panik. Die Sonne schien nach wie vor, aber für sie hatte sich der Himmel verdunkelt. Das konnte doch überhaupt nicht wahr sein! Sie konnte nicht glauben, was sie da sah! Joe hatte sich nicht verflüchtigt. Es gab ihn ganz real hier, er war nicht verschwunden, sondern stand nur wenige Meter von ihr entfernt im Raum. Er war nicht mehr Joe Unbekannt, sondern er hatte einen Namen … Joachim von Bechstein. Genauer Joachim Graf von Bechstein. Er war der Mann, mit dem ihre Schwester Sabrina sie unbedingt hatte zusammenbringen wollen. Sabrina hatte in ihm den perfekten Mann für sie gesehen, als habe sie geahnt, dass es so etwas wie Magie zwischen ihnen gab. Aber sie war allen Zusammentreffen geschickt ausgewichen. Sie hatte diesen Joachim nicht kennen lernen wollen. Welch makabre Ironie des Schicksals! Sie verzehrte sich nach dem Mann, der ihr praktisch auf dem Silbertablett präsentiert wurde, doch sie hatte es in ihrer Ignoranz vermasselt. Es war einfach nicht zu glauben! Ihre Blicke kreuzten sich. Was er wirklich empfand, wusste sie nicht, denn er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle.