Die Zirkuskomtess
Fürstenkrone 210 – Adelsroman
Buchbeschreibung
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Zwanzig Jahre, dachte Gräfin Luise von Gravenhorst, während ihr Blick versonnen auf dem Foto ruhte, welches wie schon seit Jahren im Silberrahmen auf dem Kaminsims stand. Es zeigte sie mit ihrem Baby Helena, das alle nur Lena nannten. Lena wird heute zwanzig Jahre alt, dachte sie. Auch ich war damals erst zwanzig Jahre alt, als ich Lena zur Welt brachte. Lena und ihre Zwillingsschwester Anemona, die wir alle nur Mona nennen wollten. Tränen schossen ihr in die Augen, und eine Welle von Wehmut überflutete sie. Was damals nach der Geburt ihrer Zwillinge passiert war, konnte sie niemals vergessen. Es war so unbegreiflich schrecklich, dass alles noch immr wie ein Schatten über ihrem Gemüt lag. Sie schaute auf, als es dezent klopfte und ihre Zofe Regine eintrat, eine kräftige junge Frau, der man die bäuerliche Abstammung ansah. Wie üblich brachte sie ihr den Morgentee und begab sich dann ins Bad, um ein Vollbad für ihre Herrin einzulassen, während die Gräfin den Tee trank. »Ist meine Tochter schon aufgestanden?«, fragte sie die Zofe, und Regine lachte und sagte: »Komtess Lena ist schon total aufgeregt. Ist ja auch kein Wunder, so ein runder Geburtstag ist immer etwas Besonderes.« Die Gräfin nickte nur und ging ins Bad, einem hellen lichtdurchfluteten Raum mit einer in den Mosaikboden eingelassenen ovalen Luxuswanne, tiefblau schimmernd, sodass man das Gefühl bekam, am Strand eines Meeres zu liegen. Von irgendwoher erklang sanfte Musik, die den Sphärenklängen einer Harfe glich. Alles hier war sehr harmonisch, sehr stimmungsvoll, und es war für die Gräfin jeden Morgen ein Genuss, umgeben von Harmonie und Luxus den Tag zu beginnen. Es war noch früh am Morgen. Efrischt vom Bad kam Gräfin Luise in ihr Gemach zurück. Durch die hohen Bogenfenster des Boudoirs klang das noch zaghafte, etwas verschlafene Zwitschern der Vögel. Das mächtige Himmelbett aus goldfarbenem Holz hatte goldfarbene Vorhänge.