Ein Kind sucht Freundschaft
Sophienlust 210 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Mit der flachen Hand schützte Andrea ihre Augen vor dem Sonnenlicht, als sie dem Flugzeug nachblickte, das von der Startbahn abhob und dem klaren blauen Himmel entgegenschwebte. Eine Woche lang war Jane Stingworth, Andreas langjährige Brieffreundin, bei der Tierarztfamilie zu Gast gewesen und flog jetzt wieder zurück nach Yorkshire zu ihrer Familie. »Was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag?« fragte Andrea ihren Mann Hans-Joachim. »Ich finde, wenn wir schon einmal in Frankfurt sind, könnten wir die Gelegenheit nutzen und einen kleinen Einkaufsbummel unternehmen.« »Gute Idee«, erwiderte der junge Tierarzt. »Vielleicht finden wir irgendwo eine hübsche Kleinigkeit für Peterle.« Peter, der kleine Sohn des Ehepaares, war zu Hause in der Obhut des Kindermädchens zurückgeblieben und rechnete fest mit einem Mitbringsel. Hans-Joachim steuerte seinen Wagen durch die Frankfurter Innenstadt und parkte ihn schließlich in der Tiefgarage eines Kaufhauses. Als Andrea und Hans-Joachim die Spielzeugabteilung erreichten, waren sie bereits mit mehreren Einkaufstüten bepackt. Einigen Angeboten hatten sie einfach nicht widerstehen können. Die Regale der Spielzeugabteilung waren prall gefüllt, und es war nicht einfach, das richtige Mitbringsel zu finden. Andrea entschied sich schließlich für einen kleinen Seehund, der mittels einer Feder aufgezogen werden und in der Badewanne schwimmen konnte. An der Kasse hatte sich eine Schlange gebildet. Unmittelbar vor Hans-Joachim stand ein Mann, von dem der Tierarzt zunächst keine Notiz nahm. Erst als der Fremde sich zufällig umwandte und nachdenklich die Stirn in Falten zog, stutzte auch Hans-Joachim. »Entschuldigung, kennen wir uns nicht?« fragte er unsicher. »Sind Sie vielleicht Marc Leonard?«