Genau das will Marianne nicht: als frischgebackene Rentnerin nicht mehr arbeiten. Ihr Beruf als Bankerin war alles, womit sie sich identifizierte. Während des ersten Lockdowns muss sie erkennen, dass alle Versuche, die dritte Lebensphase zu bewältigen, im besten Fall Lückenfüller sind und sie mit ihrem rudimentären Börsen- und Finanzwissen der Eigendynamik der Finanzmärkte nicht gewachsen ist. Sie macht als Anlegerin alles falsch, was man nur falsch machen kann. Diese Erkenntnis verschärft eine existentielle Krise, die sich bereits gegen Ende ihrer Berufstätigkeit abzuzeichnen beginnt und von Insuffizienzgefühlen und Selbstwertverlust geprägt ist. Außerdem erweist sich ihr Seniorenstudium, selbst nur noch auf Literatur und Kunst konzentriert, als nicht sinnstiftend. Ein langer, sehr persönlicher Prozess beginnt.