Wenn Worte reden könnten - oder 14 Tage im Leben einer Stunde
Buchbeschreibung
Als Künstler ist man, von wem auch immer, gehalten, den drängendsten Menschheitsfragen, nach dem "Wieso" und "Warum" etwa oder dem "Wann eigentlich?" unserer Existenz nachzugehen.
Doch was soll man mit der Zeit zwischen Mittagsschlaf und den 18:00-Uhr-Nachrichten anfangen, wenn diese Fragen beantwortet sind?
Wer, wie ich es als Preis einer unseligen Begabung tagtäglich zu tun mich gezwungen sehe, mit offenen Ohren und einen Spalt weit geöffneten Augen, durch die Welt geht, sieht sich ganz anderen Fährnissen und Herausforderungen gegenüber und das oft genug völlig wehrlos.
"Wenn Worte reden könnten" nimmt sich all' dieser und noch anderer Fragen an und versucht deren Ventilation; es wird also rund gehen, vielleicht sogar laufen. Dieser Abend wird frei sein von großen gesellschaftlichen oder philosophischen Entwürfen, aber auch von dem Wort "ficken" und das ist doch mehr, als man erwarten kann, finde ich. Erregung aber soll und wird stattfinden und mitnichten knapp. Auch Manierismus wird gepflegt werden und das hat nichts mit Sauereinlegen zu tun, nicht mal am Rande. Man wird sich hernach vielleicht nicht besser fühlen, aber wissen, wo der Gegner sitzt und vor allem, wie lange noch. All` das wird in rhetorisch ansprechender Weise (wie auch sonst?) präsentiert; sprachliche und inhaltliche Eleganz wie Relevanz werden angestrebt und bisweilen gar erreicht, Lamouryanz und Ententanz fehlen ganz.
Zudem bemüht sich der Vortragende ständig um saubere Fingernägel und ein frisches Hemd, nicht zuletzt bei sich selbst.
Kommt ergo zu Hauf` oder wo immer ich gerade bin.
Jochen Malmsheimer