Das blaue Kreuz - Gerd Köster liest Pater Brown, Band 23 (Ungekürzt)
Buchbeschreibung
Band 23 der "Gerd Köster liest Pater Brown"-Reihe.
"Valentin hielt sein Detektivgehirn für ebensogut wie das des Verbrechers, und er hatte recht, doch war er sich seines Nachteiles vollkommen bewußt. "Der schaffende Künstler ist der Verbrecher, der Detektiv ist nur der Kritiker," sagte er zu sich mit saurem Lächeln (...)"
London im 20. Jahrhundert, Winter.
Aristide Valentin, Pariser Geheimpolizist und ausgezeichnete Spürnase, ist sich sicher: Hercule Flambeau muss irgendwo in diesem Großstadt-Labyrinth sein Unwesen treiben. Eben jener Hercule Flambeau - größter Verbrecher seiner Zeit - der unermüdlich raubte und betrog, bis er plötzlich verschwand - puff- als hätte es ihn nie gegeben. Valentin weiß: Will man einen Verbrecher fangen, so hält man Ausschau nach dem Unvorhergesehenen. An diesem Tag manifestiert sich das Unvorhergesehene in Form von zwei Priestern, die durch die Londoner Gassen schlendern. Sie hinterlassen eine äußerst sonderbare Fährte, gelegt aus Suppenflecken an Wänden, Zucker in Salzstreuern, kullernden Äpfeln und zerbrochenem Glas...
Pater Brown ist englischer, katholischer Pfarrer und sicherlich ein atypischer Detektiv in der Literaturwelt: Er ist unscheinbar und vermittelt oftmals einen eher einfältigen Eindruck. Gerade im Vergleich zum herrischen, charakterstarken Sherlock Holmes, der in Watsons Aufzeichnungen ihrer gemeinsamen Abenteuer viel "Screentime" erhält, wirkt Pater Brown beinahe, aber eben nur beinahe, wie eine Nebenfigur. In Chestertons Erzählungen stehen der Fall, und vor allem die in ihm verwickelten Personen - Opfer, Täter und Zeugen - im Vordergrund. Und doch: Die Figur des Pater Browns schafft es auch ganz ohne aufdringlich zu sein, im Gedächtnis zu bleiben, Charakter und Wiedererkennungswert zu beweisen. Wir sind deshalb überzeugt, dass diese Reihe auch bei vielen Sherlock-Holmes-Fans Anklang finden wird und, dass die Stärke der literarischen Figur Pater Brown eben genau in seinem "Anderssein" liegt, die ihn zur Kontrastfigur zu literarischen Meisterdetektiven wie Sherlock Holmes macht.