Was geht in Erics Köpfchen vor?
Mami 2060 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Es war Anfang September, aber das Wetter war noch beinahe sommerlich, was Bastian und Eric mehr als genug ausnutzten. Das heißt, Bastian war schon recht vernünftig und machte kaum Unsinn, er war immerhin schon dreizehn, aber Eric… Maris Hübner seufzte leise, als sie zum Küchenfenster ging und von dort aus ihren Halbbrüdern beim Fußballspielen zuschaute. Da die Rasenfläche nicht allzu groß war, flog der Ball oft genug in die Blumenbeete und richtete entsprechenden Schaden an. Verena, die Mutter der Jungen, hätte jetzt ihre hoffnungsvollen Söhne energisch zur Ordnung gerufen, sie hätte so vieles getan, hätte sie geliebt und umsorgt und für das Leben gerüstet, aber sie lebte nicht mehr. Sie war mit ihrem Mann, der auch der Vater von Maris war, vor mehr als zwei Jahren beim Bergsteigen tödlich verunglückt. Die Jungen waren damals völlig verstört und verzweifelt gewesen. Sie hatten sich weinend an ihre Schwester geklammert, die auch nicht wußte, wie es weitergehen sollte. Aber sie hatte den Willen gehabt, ihren Brüdern die Eltern zu ersetzen, und war inzwischen auch ihr Vormund. Harte Zeiten lagen hinter ihnen, aber diese waren noch lange nicht zu Ende. Das wußte Maris nur zu gut. Vor ein paar Tagen erst hatte sie ihre letzte Prüfung bestanden und durfte sich jetzt Diplompsychologin nennen. Sie hatte ihr Studium trotz der großen psychischen und finanziellen Belastung geschafft. Darauf war sie stolz. Doch die Ersparnisse der Eltern waren jetzt bis auf einen ganz kleinen Rest zusammengeschmolzen. Wenn sie nicht bald Arbeit bekam, würde sie die immer noch fälligen Raten für das Haus nicht mehr bezahlen können. Eric und Bastian ahnten davon nichts, sie wußten auch nicht, daß es ihrer großen Schwester seit einiger Zeit nicht besonders gut ging. Sie hatten den Tod der Eltern weitgehend überwunden, hatten ihren Freundeskreis und gingen gern zur Schule. Aber ich bin am Ende meiner Kräfte, gestand Maris sich ein. Das ist ja auch kein Wunder nach dem Streß in den letzten Wochen. Ich werde mich ein paar Tage ausruhen, nur das Nötigste machen und mich endlich ausschlafen.