Wenn die Vergangenheit nach dir greift …
Der Bergpfarrer 318 – Heimatroman
Buchbeschreibung
Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
»Loisl!«, rief Pfarrer Trenker. »Hiergeblieben!« Der alte Schlawiner, der, als er den Pfarrer gesehen hatte, eilig um die Ecke eines Gebäudes huschen und so dem Geistlichen aus dem Weg gehen wollte, hielt an, als hätte sich vor ihm eine unsichtbare Wand aufgebaut. Er blinzelte, trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, das Unbehagen über diese Begegnung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Eigentlich hab' ich's sehr eilig, Hochwürden«, rief er und vermied es, den Pfarrer anzusehen. Sebastian, der auf dem Weg zum Rathaus war, weil es mit Bürgermeister Bruckner etwas zu klären gab, erwiderte: »Erstens läuft dir nix davon, Loisl, denn die Kräuter, die du sammelst, findest du immer und überall. Zweitens hab' ich ein ernstes Wort mit dir zu sprechen, was – drittens – net allzu viel von deiner – hm, so kostbaren Zeit in Anspruch nehmen wird.« »Ein ernstes Wort, Hochwürden«, wiederholte der selbst ernannte Naturheilkundige, der vor vielen Jahren schon sein reiches Erbe verwirtschaftet hatte und in einer windschiefen Hütte in einem verwilderten Garten am Ortsrand von St. Johann sein Dasein fristete. »Hab ich vielleicht was angestellt, von dem ich gar nix weiß? Mein Gewissen ist rein wie das eines Neugeborenen. Oder hat sich der …«, Loisl Stimme nahm einen ätzenden Klang an, » … Doktor Wiesinger beschwert, weil möglicherweise einige seiner Patienten die Absicht haben, zu mir überzulaufen?« »Davon weiß ich nix«, entgegnete Sebastian, »und das kann ich mir auch kaum vorstellen. Mir ist allerdings deine Einstellung zur Schulmedizin hinreichend bekannt, Loisl. Ich weiß aber auch, was der Doktor Wiesinger und die Ärzte in der Bergklinik von deiner Heilkunst halten.