Wenn du mein Papa wärst …
Mami 2063 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Beinahe lautlos schob sich die weiße Fähre durch das dunkelblaue Meer, begleitet von Fischschwärmen, die geduldig darauf warteten, dass die Bullaugen der Küche geöffnet wurden, um den einen oder anderen Leckerbissen herzugeben. Das Büfett im Speisesalon war längst abgeräumt. Die Passagiere hatten sich unter Deck zurückgezogen oder nach einem sonnigen Plätzchen auf dem Oberdeck Ausschau gehalten. Julia Lemke und ihre Tochter Anna hatten zwei Liegestühle auf dem Sonnendeck erobert. Das Mädchen lauschte einer Kassette über den Kopfhörer seines Walkman. Ab und zu flog ein Lächeln über das Gesichtchen, das zeigte, wie vertieft das Kind in die Geschichte war. Julias Blick aber war auf den Horizont gerichtet. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis das Ziel ihrer Reise auftauchte: Korsika, die Felseninsel im Meer. »Da schau her, meine Schwester hat mal wieder einen Platz an der Sonne ergattert.« »Musst du mich so erschrecken, Nelly?« Julia fuhr herum, als die junge Frau, die ihr zum Verwechseln ähnelte, ihren Arm berührte. »Tut mir leid, das wollte ich nicht. An was hast du denn gerade gedacht, meine Süße? An etwas Verbotenes? Sie sieht aus, als hätte ich sie bei etwas ertappt, meinst du nicht auch, Lars?« Nelly Renner, Julias Zwillingsschwester, trat einen Schritt zurück und schmiegte sich an die Schulter ihres Mannes. Mit einem Auge zwinkerte sie Anna zu, die nur kurz aufschaute, sich von den Erwachsenen aber nicht weiter stören ließ. »Ich glaube, du bist gerade ein bisschen unsensibel, mein Schatz«, sagte Lars, der an der Reling lehnte und seine Schwägerin aufmerksam betrachtete. »Ich bin manchmal auch ein richtiges Schaf!«