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Sophienlust 415 – Familienroman
Buchbeschreibung
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Schwer atmend blieb der alte Oberförster Bullinger stehen. Er war zwar noch rüstig, doch wenn es galt, Steigungen auf unebenem Gelände zu überwinden, merkte er doch, daß er schon seit vielen Jahren im Ruhestand war. Er hätte sich ein bequemes Dasein leisten können. Doch wer wie er ein Leben lang hart gearbeitet hatte, legte auch im Alter die Hände nicht in den Schoß. In der vergangenen Nacht war ein schweres Unwetter niedergegangen. Mehrmals hatte der Blitz eingeschlagen und große Schäden im Wald verursacht. Deshalb war der pensionierte Oberförster jetzt unterwegs, um seinem jungen Kollegen Hinweise geben zu können. Denn Klaus Schröder konnte, bei aller Tüchtigkeit, dieses große Revier nicht so rasch inspizieren, wie es im Interesse der Sicherheit nötig war. Bullinger hatte sich bereits eine Menge Notizen gemacht. Jetzt stützte sich Bullinger auf seinen Stock, den er seit einiger Zeit brauchte. Der Oberförster kniff die Augen zusammen. Drüben, in der Nähe des Baches, bewegte sich etwas. Es war kein Wild, das erkannte Bullinger auch jetzt noch sofort. Es waren auch keine Beerensammler oder Pilzsucher. Dafür war das Objekt zu klein. Unwillkürlich beugte sich der Mann in der grünen Jägerkleidung etwas vor. Das Gebiet hier war so entlegen, daß man nur äußerst selten jemanden traf. Deshalb glaubte Bullinger seinen Augen nicht trauen zu können. Am Steilhang neben dem Bach kletterte ein Kind bergan. Nein, zwei waren es.