Es war im Sommer 1882, als ich an Bord des norwegischen Seehundfängers „Viking“ unter dem noch unbekannten Theil der grönländischen Ostküste (auf dem 66° 50′ N. B.) im Eise stecken blieb. 24 Tage lagen wir dort fest, und mit jedem Tage wurden wir zum Entsetzen der Besatzung der felsigen Küste näher getrieben. Die Berggipfel und Gletscher dort hinter dem Treibeise lagen am helllichten Tage da und glänzten. Am Abend und zur Nachtzeit, wenn die Sonne sie bei ihrem Rundgang berührte und den Horizont hinter ihnen in ein Feuermeer verwandelte, trat ihre wilde Schönheit noch mehr hervor. Daß das Fernrohr vom Großmast aus mehr als einmal am Tage gen Westen gerichtet wurde, und daß diese ganze unbekannte Welt meine junge Seele zu sich hin zog und lockte, ist wohl kaum zu verwundern. Unablässig grübelte[S. 2] ich darüber nach, wie diese Küste zu erreichen sei, die so Viele vergebens gesucht haben, und ich kam zu dem Resultat, daß sie zu erreichen sei, wenn nicht durch das Eis vermittels eines Schiffes — wie man das früher versucht hatte —, so doch über dasselbe, und zwar indem man Boote hinter sich herzog. Ich wollte sogar gleich einen Versuch machen und allein über das Eis an Land spazieren. Dies Vorhaben scheiterte jedoch an dem Kapitän, der es unter den obwaltenden Verhältnissen nicht verantworten zu können glaubte, daß irgend Jemand das Schiff auf längere Zeit verließ.