Aus der Bahn geworfen
Sophienlust 291 – Familienroman
Om bogen
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
»Wenn ich erst wieder bei meiner Mama bin, darf ich alles tun, was ich möchte«, prahlte Juana Behrmann, ein dunkelblondes Mädchen mit lebhaften blauen Augen. Die langen Haare hingen ihr seidenweich über die schmalen Schultern. Ein glückliches Lächeln lag um ihre Lippen, als sie an die Mutter dachte. »Wann fährst du denn zu deiner Mama?« fragte Heidi Holsten, das jüngste der Sophienluster Dauerkinder, interessiert. Heidi war noch sehr klein gewesen, als sie ihre Eltern verloren hatte. Sie konnte sich kaum noch an ihre Mutter erinnern. Obwohl es in Sophienlust sehr schön war, beneidete sie manchmal die Kinder, die noch eine Mutter und einen Vater hatten. »In den Ferien«, sagte Juana. Sie wies zum Himmel. »Schau, jetzt scheint wieder die Sonne!« Sie öffnete den Reißverschluß ihrer Windjacke und fuhr mit dem Finger in die Halsöffnung des roten Rollkragenpullovers. »Ob es in diesem Jahr einmal richtig Sommer sein wird? Wetten, daß es schon morgen wieder regnet?« »So einen verregneten Sommer hatten wir noch nie«, klagte Vicky Langenbach. Sie setzte sich auf die Schaukel und ließ die Beine baumeln. »In Spanien ist es immer schön«