Beobachtungsmanagement
Über die Endgültigkeit der Vorläufigkeit
Om bogen
Philosophie, Linguistik, Texttheorie, Literaturwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und schließlich Medienkulturwissenschaft: Siegfried J. Schmidt hat alle diese Disziplinen universitär (u.a. in Karlsruhe, Bielefeld, Siegen und Münster) durch- und erlebt, sie miteinander verwoben, niemals nur addiert, sondern stets integriert. Ebenso wechselwirksam wie viele seiner Modelle zu Kognition, Kommunikation, Medien und Kultur sind auch seine Leben zwischen Wissenschaft und Kunst. Schmidts analytisch scharfer Blick ist dabei geprägt von Geschichten und Diskursen des (soziokulturellen) Konstruktivismus. Seit den 1970er Jahren und in weit über 600 Veröffentlichungen ist es Schmidt gelungen, Namen wie Heinz von Foerster und Ernst von Glasersfeld auch hierzulande bekannt zu machen. Darüber hinaus hat Schmidt für einen konstruktivistischen über-disziplinären Boom dieser weltsehenden Denkweise gesorgt, in Fächern wie Philosophie, Psychologie und Pädagogik, neuerdings auch vermehrt in Wirtschaftswissenschaft und Management. Die Schmidt'sche Variante des konstruktivistischen Blicks wird auf der CD "Beobachtungsmanagement" vom Blickenden selbst historisch und theoretisch erläutert. Frei sprechend und um persönliche Erinnerungen angereichert wendet Schmidt die hier entwickelten Begriffe und Denkfiguren auch auf alltägliche Themen wie Wahrheit und Lüge, Moral und Ethik, Liebe und Freundschaft, Macht und Verantwortung an. Dabei fällt der ganz eigene Humor Schmidts ins Ohr, der in seinen schriftlichen Publikationen eher vernachlässigt wirkt. Somit kann das "Beobachtungsmangement" nicht nur lehrend und lernend als Einführung oder Vertiefung geschehen, sondern überdies zu einer äußerst unterhaltsamen Hör-Lektüre werden. Für das begleitende Booklet hat der in Münster lebende Emeritus seine Modelle handschriftlich skizziert - so wie es viele seiner Studierenden im Laufe der letzten vierzig Jahre kennen und schätzen gelernt haben.