Anfang der Sechziger stieg Bob Dylan in weniger als drei Jahren zum Herold des neuen Amerika auf. Seine Songs begleiteten die Jugendbewegung bald in der ganzen Welt. Die Beatles sogen begierig jedes seiner Worte auf, die Byrds machten sie zum Gemeingut. James Dean gab das Tempo der neuen Zeit vor, und nie war es schöner, jung zu sterben. Alle folgten diesem Muster: Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Brian Jones – Bob Dylan hat es überlebt. Er fing mit Elvis an, mit Little Richard und mit Buddy Holly – und spielt noch immer.
«There is no success like failure», singt er seit jetzt 50 Jahren, und ein besonderer Erfolg sei das ja nicht. Aber darf man dem Künstler trauen? Lügt er da nicht schamlos? Keiner ist so erfolgreich gescheitert wie Bob Dylan. Deshalb macht er auch weiter. Dafür hat er überlebt. Und wer überlebt hat, der geht querfeldein. Die Tournee darf niemals aufhören.
2016 wurde Bob Dylan der Nobelpreis für Literatur zuerkannt.
Willi Winklers launig-subjektives Buch ist ein gelungener Entschlüsselungsversuch dieses rätselhaften, ewig hakenschlagenden, keinen Erwartungshaltungen entsprechenden Charakters.