Der anonyme Lebensretter
Die neue Praxis Dr. Norden 6 – Arztserie
Om bogen
Die neue Praxis Dr. Norden - So war es nicht geplant, doch Dr. Danny Norden betrachtet es als Chance. Äußere Umstände zwingen ihn zu einem Neustart. Und diesen nimmt Danny tatkräftig in Angriff, auch, wenn er mit Abschied, Trennung, Wehmut verbunden ist. Dr. Danny Norden praktiziert jetzt in seiner neuen, modernen, bestens ausgestatteten Praxis. Mit Kompetenz, Feingefühl und Empathie geht er auf seine Patienten zu und schafft ein Klima, das die Genesung fördert: eben Dr. Danny Norden, wie er leibt und lebt, und er wird immer besser!
»Guten Morgen, Herr Merzinger, wie geht es Ihnen?«, erkundigte sich Danny mit einem freundlichen Lächeln, als der erste Patient des Tages in sein Sprechzimmer kam. »Schon um einiges besser, Herr Doktor«, entgegnete Korbinian Merzinger. Er öffnete die Knöpfe seiner dunkelblauen Trachtenjacke, bevor er auf dem Stuhl vor Dannys Schreibtisch Platz nahm. »Aber der Arm ist halt noch immer nicht in Ordnung«, sagte er. »Bis ein Bruch ausgeheilt ist, das dauert seine Zeit. Sie müssen noch ein wenig Geduld haben«, entgegnete Danny. Vor vier Wochen war der Mann seiner freundlichen Haushaltshilfe Valentina im Garten gestürzt und hatte sich eine Knieverletzung und einen Armbruch zugezogen. »Ich weiß, Herr Doktor«, seufzte der kräftige Mann mit dem dichten grauen Haar und ließ seinen Blick durch das Sprechzimmer gleiten, musterte den großen weißen Schreibtisch, die Designerlampe mit dem weißen Schirm, der direkt über dem Schreibtisch hing, und blieb an der antiken Standuhr hängen, die in der Ecke neben der Untersuchungsliege stand. »In meinem vorgerückten Alter dauert es vermutlich noch ein bissel länger als bei einem jüngeren Menschen«, fügte er mit einem bedauernden Achselzucken hinzu. »Die Standuhr ist über hundert Jahre alt, dagegen sind Sie mit Ihren 65 Jahren noch ausgesprochen jung«, antwortete Danny, der Korbinians Blick gefolgt war. »Es fühlt sich aber gerade so an, als sei ich schon recht alt. Bedauerlicherweise werden nun auch noch andere unter meiner momentanen Behinderung leiden müssen.« »Was genau meinen Sie damit?«