Der Karo-Bube: Roman
Om bogen
Plötzlich ertönte Musik aus dem großen Ballsaal unten, und die Frau, die allein an einem offenen Fenster im ersten Stock stand, zuckte mit den Schultern und fröstelte ein wenig. Die Nachtluft blies ihr frisch und kalt in den unbedeckten Nacken, aber abgesehen von diesem leichten, unwillkürlichen Zittern schien sie sich dessen kaum bewusst zu sein. Der Raum hinter ihr war hell erleuchtet, aber leer. Einige Tische waren für Kartenspiele gedeckt worden, aber die Karten waren unberührt. Entweder war die Anziehungskraft des Ballsaals allmächtig geblieben, oder niemand war zu diesem Zufluchtsort der Langweiler vorgedrungen - niemand außer dieser großen und stattlichen Frau, die in schimmerndes, irisierendes Grün gekleidet war und mit dem Gesicht zur Nacht stand und die kühle Luft atmete wie jemand, der kurz vor dem Ersticken gestanden hatte. Offensichtlich war sie es, die das Fenster hochgeklappt hatte. Ihre behandschuhten Hände stützten sich auf die Holzverkleidung auf beiden Seiten. Ihre ganze Haltung war von einem gewissen Zwang geprägt, einer Spannung, die sich in jeder anmutigen Linie abzeichnete. Ihr Kopf war leicht geneigt, als ob sie aufmerksam auf etwas achtete oder lauschte.