Schon bald nach seiner Ankunft im Schloss des Grafen Dracula fallen dem jungen Anwalt Jonathan Harker merkwürdige Dinge auf. Groß ist sein Entsetzen, als sich der Graf als Vampir entpuppt.
Die hypnotische Gewalt, die der Vampir über Frauen ausübt, die heimliche Leidenschaft für eine abweichende, nicht ausschließlich auf den Zweck der Fortpflanzung beschränkte Sexualität, der Vampirbiss in den Hals des weiblichen Opfers. Dieser erotischen Dimension entsprechen auch die Tötungsweisen des Vampirs: er wird geköpft (kastriert) oder gepfählt (penetriert) – die Pfählung ist als ein Akt der Bekehrung des perversen Vampirs zu einer gewissermaßen rechtschaffenen Sexualität zu verstehen, für die sich der von seinem Fluch erlöste Vampir mit einem verklärten Lächeln bedankt.
Abraham Stoker wurde 1847 nahe Dublin geboren. Nachdem er am Trinity College in Dublin studiert hatte und mit Theaterkritiken für die Dublin Mail hervorgetreten war, wurde er Leiter des Lyceum Theatre in London. 1879 heiratete er Florence Balcombe. Stokers 1897 erschienener „Dracula“ Roman wurde Zeit seines Lebens kein großer Erfolg. Erst die vielen Verfilmungen machten ihn weltberühmt. Stoker starb 1912 an Überarbeitung.