Ein schlimmer Tag für Manuela
Dr. Norden Aktuell 4 – Arztroman
Om bogen
Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Aktuell
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Der Notruf hatte Dr. Daniel Norden erreicht, als er seinen Arztkoffer zusammenpackte, um Krankenbesuche zu machen. Die Adresse kannte er, die Anruferin auch. Aber er konnte sich nicht erklären, was Frau Jäger, die erst heute Morgen in seiner Sprechstunde gewesen war, in solche Aufregung versetzen konnte, dass sich ihre Stimme überschlug. »Kommen Sie, kommen Sie«, hatte sie nur mehrmals wiederholt, und nun war er schon auf dem Wege zu der kleinen Siedlung, die am Ortsrand lag. Es waren schlichte Häuser, und manch gehässiger Mensch nannte sie ›Ausländerdorf‹. Es waren Flüchtlinge aus dem Osten gewesen, die diese Siedlung gebaut hatten, und manch einer von ihnen hatte sich später verbessert und an Ausländer vermietet. Auch Frau Jäger hatte nach dem Tode ihres Mannes die Mansardenwohnung an ein junges, ausländisches Ehepaar mit zwei Kindern vermietet, aber sie hatte nur Gutes von der jungen Frau zu berichten gewusst, und der Mann war selten da. Von den beiden Kindern konnte Frau Jäger nur schwärmen. Die Sonne ihres Alters nannte sie Nicola und Manuel. Sollte etwas mit den Kindern sein? Dr. Norden vernahm lautes, verzweifeltes Schreien, als er vor dem Hause hielt, aber es war nicht das Schreien von Kindern. Die Haustür stand offen, Frau Jäger stand händeringend im Flur. »Helfen Sie ihr, helfen Sie ihr doch, Herr Doktor, sie wird verrückt«, ächzte sie. Sie eilte ihm voraus ins obere Stockwerk. Dort sah es wüst aus. Eine junge Frau lag auf dem Boden und schlug mit Händen und Füßen um sich, sie schrie deutsch und italienisch durcheinander.