Julianus Apostata. Band 2
Der heidnische Kaiser
Om bogen
“JULIANUS APOSTATA”
Anno 360 n. Chr.: Der römische Kaiser Julianus möchte während seiner Regierungszeit den Kult der alten olympischen Götter wieder aufleben lassen und bekämpft das privilegierte Christentum. Das Christentum betrachtet er als Kult einer absonderlichen Tugend, die auf Erden unerreichbar ist und die in der Verleugnung aller irdischen Dinge besteht. Asketisch bis zur Grenze des Unmenschlichen, lehnen die frühen Christen in seinen Augen die Realität und die menschliche Natur als solche ab. Dem setzt Julianus seinen unbändigen Willen zum Leben und zum Wissen entgegen. Doch selbst er, der Kaiser, kann sich nicht gegen den Zeitgeist stellen…
Als historische Romanbiographie meisterhaft herausgearbeitet, bildet die Handlung den Hintergrund für die Auseinandersetzung mit der Natur des Menschen. Der Roman offenbart menschlich-moralische Abgründe und Widersprüchlichkeiten. Falsche Dinge werden für wahr erklärt. Wahre Dinge werden als falsch entlarvt. Die Norm ist pervers, Perversion ist normal. Es gibt ein christliches Mädchen, das sich – aus reiner Freundlichkeit – dem Stallburschen hingibt, um sich verderben zu lassen. Es gibt einen christlichen Altarpriester, der Wimperntusche aufträgt, um wie eine Hure auszusehen, und schmutzige erotische Abenteuer im Zirkus genießt. Es gibt eine Kreuzigung, den Leib Christi, den Kopf eines Esels. Es gibt einen heiligen Märtyrer, der seinen Vollstreckern in die Augen spuckt und unheilige Schwüre spricht. Christen, die nur daran denken, wie sie die Nichtchristen abschlachten können. Christus kommt dem heidnischen Gott Dionysos gleich, Hexerei ähnelt dem christlichen Gebet, und ein Gebet klingt nach einem Zauberspruch.
Dies ist der zweite Band der Trilogie “Julianus Apostata”. Der Umfang des zweiten Bandes entspricht ca. 300 Buchseiten.
Der “CHRIST UND ANTICHRIST”-Zyklus
“Julianus Apostata” ist die erste Roman-Trilogie aus dem “Christ und Antichrist”-Zyklus von Dmitri Mereschkowski. Die beiden anderen Trilogien sind “Leonardo da Vinci” und “Peter der Große”. Jede der drei Trilogien des “Christ und Antichrist”-Zyklus ist eine in sich geschlossene Geschichte und lässt sich unabhängig von den übrigen Trilogien als eigenständige historische Romanbiographie lesen. Zugleich sind die Trilogien aufgrund motivischer Zusammenhänge miteinander verknüpft. Der Autor wurde durch dieses Werk sowohl in Russland als auch in Westeuropa bekannt und insgesamt neunmal für den Nobelpreis für Literatur nominiert.