Kekse, die nach Liebe schmecken
Chefarzt Dr. Norden 1181 – Arztroman
Om bogen
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Jette liebte diesen besonderen Augenblick, wenn sie die Tür des Backofens öffnete und ihr der Duft von karamellisiertem Zucker, zerlaufener Butter und weichem Biskuit entgegenströmte. Mit einem entrückten Lächeln schloss sie die Augen und war glücklich, dass sie sich für den schönsten Beruf der Welt entschieden hatte. »Nicht träumen! Arbeiten!« Jette zuckte schuldbewusst zusammen, als sie Ankas schnippische Stimme hinter sich hörte. »Ich träume nicht«, verteidigte sie sich halbherzig und nahm den Kuchen aus dem Ofen. Sie hatte gelernt, dass es besser war, über Ankas Sticheleien hinwegzusehen. Die Tochter des Bäckermeisters kam zum Glück nur selten zu ihr in die Backstube. Sie hatten zwar im selben Jahr dieselbe Schule abgeschlossen, waren sich im Grunde aber völlig fremd. Während Jette eine Konditorlehre begonnen hatte, war Anka sofort in den elterlichen Betrieb eingestiegen, um ihren Platz hinter der Ladentheke einzunehmen. Erst Jahre später hatte der Zufall die beiden jungen Frauen wieder zusammengeführt. Jette war nach ihrer Ausbildung auf der Suche nach einer neuen Herausforderung gewesen, und im Café Stiller gab es eine freie Stelle in der Backstube. Als Jette die Anzeige im Wochenblatt gelesen hatte, war ihr sofort Anka eingefallen. Anka Stiller, das unscheinbare und zurückhaltende Mädchen, dem die Schule nie leichtgefallen war und das nur wenige Freunde hatte. Jette bewarb sich auf die Stelle, arbeitete einen Tag auf Probe und bekam dann den Job. Damals war sie überzeugt gewesen, gut mit Anka auskommen zu können. Doch Anka hatte ihr schnell klargemacht, wer hier das Sagen hatte und dass sie als Juniorchefin keine freundschaftliche Beziehung zu einer Angestellten unterhielt. Inzwischen arbeitete Jette seit zwei Jahren im Café Stiller, und sie hatte sich mit Ankas Eigenarten längst abgefunden. Sie musste nicht mit ihr befreundet sein.