König von Wolckenstein
Om bogen
Mal einen Schnaps zuviel, schon ist man Bürgermeister! Theo Tonseidel hat eine Versicherungsagentur. Und einen schlechten Tag gehabt. Doch die drei Feierabendschnäpse könnten ihn den Führerschein kosten. Zum Glück kennt man ja den Orts-Sheriff noch aus der Schule. Als Gegenleistung könnte er sich doch etwas politisch engagieren, meint der. Das hatte Tonseidel eigentlich überhaupt nicht im Sinn gehabt. Doch einmal mittendrin, geht's wie von selbst. In einer Ansprache trifft er, aus dem Augenblick formulierend, offenbar genau die Durchschnittsmeinung, die politische Mitte. Unter den verwunderten Augen seiner Frau Gabi, einer Ärztin im örtlichen Krankenhaus, dem Spott seines frühreifen Sohnes Tom, der Bewunderung seiner Tochter Mira und den Beschimpfungen seines sozialdemokratischen Vaters beginnt sein Aufstieg. In einem 70-seitigen Showdown bietet der vom örtlichen Großunternehmer Junkerath in seiner Industriellenvilla alljährlich ausgerichtete Wolckensteiner Abend die Kulisse für die Zusammenführung der kunstvoll angesponnenen Fäden.