Mami 1841 – Familienroman
Fabian hat einen treuen Freund
Om bogen
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Daniela zischte entrüstet durch die Zähne. Zum ersten Mal hatte sie um diese Uhrzeit das Radio eingeschaltet. Es war ja auch das erste Mal, daß sie um diese Zeit keinen Unterricht hatte.
»Vor der Ehe hätte Ralf mir am liebsten alle Steine aus dem Weg geräumt«, erzählte die Frauenstimme. »Aber wir waren noch nicht ein Jahr verheiratet, da zeigte er sein wahres Gesicht.«
Daniela lauschte hingerissen. Da zeigte es sich mal wieder, daß sie mit ihrer Meinung richtig lag. Nur nicht heiraten, Freundschaft war gut, aber es durfte keine Fessel werden. Außerdem war ein Mann im Leben einer emanzipierten Frau durchaus zu entbehren.
»Er zählte mir das Geld bis auf den Pfennig ab, ich mußte genau Buch führen. In der Küche wußte er alles besser, aber schlimm war es, wenn er betrunken nach Hause kam.«
Nun wäre es natürlich besser gewesen, wenn Daniela in ihrem behaglichen Zuhause gewesen wäre und interessiert der Lebensgeschichte der fremden Frau gelauscht hätte. So aber saß sie hinter dem Lenkrad ihres kleinen Autos.
Da war es kein Wunder, daß sie nicht mitbekommen hatte, daß der chromblitzende Wagen vor ihr blinkte und dann abrupt bremste.
Das Krachen brachte Daniela in die Wirklichkeit zurück. Automatisch stellte sie das Radio aus und sah entsetzt auf den Wagen, dem sie auf die Stoßstange gerückt war. Im gleichen Augenblick sprang die Tür auf, ein Mann stürzte heraus.
Mit wenigen Schritten war er neben ihr, seine Augen sprühten vor Wut.
»Typisch Frau«, schimpfte er. »Zuerst bummeln Sie über die Straße, sind ein wahres Verkehrshindernis. Und jetzt wissen Sie nicht