Peter auf der Faxenburg
Om bogen
Dass das Märchenland existiert, das ist Ihnen bekannt, Aber wussten Sie eigentlich schon, dass das Märchenland auch einen Nachtwächter hat? Und dass dieser Nachtwächter auch weiß, wie Peter mit Vornamen heißt, bei dem er eines Sonnabendabends, an dem es viel regnet, vor der Tür steht - oder besser formuliert vor dem Fenster steht. Und dafür gibt es mindestens zwei Gründe:
Der Garten lag im Schein einer Straßenlaterne. Peter erkannte einen Mann, der überall von Regentropfen glitzerte, als wäre er ganz aus Blech. Peter öffnete das Fenster. Der Regen rauschte stärker und klapperte lauter auf dem Mann aus Blech.
„Du bist ein Ritter!“, entfuhr es Peter.
„Und du bist Peter, nicht wahr?“
„Ja. Aber wie heißt du?“
„Ich heiße Ritter Max.“
„Wird dir bei dem Regen die Rüstung nicht rostig?“, fragte Peter. „Soll ich dir einen Mantel holen?“
„Nein“, der Ritter lachte, „ich habe Helm und Harnisch gut eingefettet. Doch könntest du mir vielleicht dein Betttuch leihen? Mein Pferd hatte einen kleinen Unfall, und ich möchte ihm das Bein verbinden.“
Peter sah ein Pferd, das, angebunden am Wäschepfahl, im Regen graste.
Er raffte sein Betttuch zusammen und wollte es dem Ritter durchs Fenster reichen. Der aber bat: „Komm doch heraus, Peter, und halte dem Pferd das Bein, während ich es verbinde.“
Peter kletterte über den Fenstersims und lief mit dem Ritter durchs kühle, nasse Gras. Als er vorsichtig das verletzte Hinterbein des Pferdes anhob, schnaufte das Tier, hielt aber doch dankbar still.
„Woher weißt du denn, wie ich heiße?“, fragte Peter.
„Das ist ganz einfach“, erwiderte der Ritter. „Ich bin Nachtwächter des Märchenlandes. Dort habe ich von dir gehört, weil du dich so gut in den Märchen auskennst.“ Peter schwieg erstaunt.
„Aber es hat noch eine andere Bewandtnis, dass ich gerade zu dir gekommen bin, um deine Hilfe in Anspruch zu nehmen.“
Denn Ritter Max, der Nachtwächter des Märchenlandes, weiß auch, dass Peter Probleme hat: Peter gilt als ein Faxenmacher und hat es sich mit fast allen anderen Leuten verdorben, so mit seinen Eltern, seinen Geschwistern, seinen Freunden und auch mit seiner Lehrerin. Alle haben sich über ihn geärgert. Und so ist Peter, also Faxenpeter, schnell einverstanden, als ihn Ritter Max zu einem Besuch ins Märchenland und auf seine Faxenburg einlädt und ihn auch gleich mitnimmt. Was er dort wohl erlebt? Und wird er jemals wieder nach Hause zurückkehren können?