In den Geschichten ihrer «Stern»-Kolumne «Einsichten» geht Elfriede Hammerl geistreich den unterschwelligen Vorurteilen und stillschweigenden Übereinkünften ihrer Zeit nach. Sie besitzt das absolute Gehör für das Gedröhn der Schon-wieder-Machos, für den (selbst)destruktiven Charme der neuen Party-Bourgeoisie und die sanften verbalen Foltermethoden, die moderne Paare praktizieren. Was Elfriede Hammerl – oft in Form der satirischen Anekdote und mit der Virtuosität einer Stimmenimitatorin – an Einsichten in den scheinprogressiven Alltag mitteilt, braucht den Vergleich mit soziologischen Essays nicht zu scheuen.