Schwanger, verzweifelt und allein!
Chefarzt Dr. Norden 1208 – Arztroman
Om bogen
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Schwanger, verzweifelt und allein! Désirée Norden, die jüngste Tochter des Chefarzt-Ehepaares Daniel und Felicitas Norden, war fest entschlossen. Heute mussten es ihre Eltern erfahren! Sie hatte nach reiflicher Überlegung ihre Entscheidung getroffen, und nun konnte sie nicht länger warten. Endlich wusste sie, wo ihre Zukunft lag – zumindest in beruflicher Hinsicht. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Janni hatte sie ihr Abitur schon vor zwei Jahren gemacht. Es wurde nun allerhöchste Zeit, dass sich ihre Träume in Realität verwandelten. Schon als Kind hatte sie sich für alles, was mit Kunst zu tun hatte, brennend interessiert. Wenn ihre Eltern an ihren freien Tagen einen Museumsbesuch vorgeschlagen hatten, war sie diejenige von den insgesamt fünf Geschwistern, die sich am meisten freute. Es wurde ihr nie langweilig beim Betrachten alter Meisterwerke, Skulpturen und anderer Kunstwerke. Sie löcherte ihren Vater mit tausend Fragen und war selten mit einer einzigen Antwort zufrieden. Dési wollte immer noch mehr wissen – mehr, als Daniel und seine Frau Fee manchmal beantworten konnten. Sie unterstützten den Wissensdurst ihrer Tochter und schenkten ihr zu Weihnachten und zu den Geburtstagen wertvolle Bildbände über die Werke berühmter Meister. Als Dési aus ihren Kinderschuhen herauswuchs und sich zu einem lebhaften Teenager entwickelte, geriet ihre Leidenschaft für Kunstgeschichte ein wenig in den Hintergrund. Fortan beschäftigte sie sich mit Mode, die in ihren Augen gar nicht verrückt genug sein konnte. Vor allem aber mussten ihre Klamotten bunt sein. Und schrill. Es war die Zeit, in der sie ihre Haare blau, lila oder pink färbte, löchrige Jeans und bauchfreie T-Shirts trug, dazu möglichst ausgetretene halbhohe Stiefel, egal zu welcher Jahreszeit. Auch diese Phase unterstützten Fee und Daniel, obwohl sie den Modegeschmack ihrer Tochter selten teilten. Als Dési mit 16 Jahren verkündete, sie wolle Modedesignerin werden, schenkten sie ihr sogar eine Nähmaschine und ergänzten wohlwollend das Taschengeld, wenn sie sich Stoffe und andere Nähutensilien kaufen wollte, um ihre ganz individuelle Mode selbst zu kreieren.