Geister der Vergangenheit
Gaslicht - Neue Edition 9 – Mystikroman
Description of book
Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Gaslicht – Neue Edition
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!
Annie bog nach links ab. Sie hielt sich stets an der rechten Wand und tastete trotz ihrer Fackel immer die Wand ab. Und so blieb sie plötzlich wie angewurzelt stehen, als sie eine dünne Fuge spürte. Hier musste eine Tür sein. Sie leuchtete mit der Fackel die Wand ab. Genau, eine Tür befand sich hier, aber es gab keine Klinke, um sie zu öffnen. Hartnäckig ließ Annie ihre Fingerspitzen über die Wand rechts und links der Tür gleiten, bis sie eine kleine Erhebung spürte. Sie drückte darauf, doch nichts rührte sich. Sie drückte noch einmal, diesmal fester; es gab ein Knacken, dann schwang die Tür nach innen auf und gab den Weg in einen Raum frei, der im hellen Lichtschein lag. Annie schloss geblendet die Augen. »Wie kommt die denn hierher?« rief eine andere Stimme voller Panik. Lady Vivian schrak abrupt aus ihrem Traum auf. Irgend etwas hatte sie geweckt. Lauschend hob sie den Kopf mit dem schweren dunkelroten Haar, das sich wie eine feurige Flut über das Kopfkissen ergoß. Ein unheimliches Stöhnen durchdrang mühelos die alten Mauern von Schloß Droghed, erklang selbst durch die dicken Türen, die die Zimmer seit Jahrhunderten verschlossen. Ein Kettengerassel folgte, ein Wispern und Flüstern erklang, fast wie zärtliche Worte, dann verzweifelte Schreie, gequältes Weinen und leises Murmeln, und doch, so leise die Geräusche scheinbar waren, so dröhnten sie doch im ganzen Schloß, auf jeder Etage, in jedem Raum. Ein eisiger Schauder lief über den schmalen Rücken der Schloßherrin, die seit einiger Zeit verwitwet war. Sie befand sich allein in dem großen Schlafzimmer, das sie früher mit ihrem Mann, dem Earl of Tennington, geteilt hatte. Manchmal fühlte sie sich allein und verloren in dem großen Raum, dessen beherrschendes Element ein riesiges geschnitztes Bett aus dem 16.