Ein Geschenk für Mami
Sophienlust 211 – Familienroman
Description of book
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
»Ist es ein genauso großer Wald wie zu Hause? Wachsen Glockenblumen dort? Werden wir immer dort bleiben?« Diese Fragen prasselten auf Ilse Edlinger, die vor dem Bahnhof in Maibach stand und nicht weiterwusste, hernieder. Während der Bahnfahrt von Mannheim nach Maibach waren ihr von ihrer vierjährigen Tochter Emmi die ganze Zeit über diese und ähnliche Fragen gestellt worden, und sie hatte sie stets geduldig beantwortet. Jetzt aber war sie zu nervös, um darauf einzugehen.
»Bitte, Emmi, sei wenigstens fünf Minuten still und lass mich überlegen«, ersuchte sie ihre Tochter. »Hier müsste es doch einen Taxistandplatz geben. Als ich das letzte Mal hier war, standen mindestens drei Taxis herum. Ich werde mich erkundigen. Bleib hier neben dem Koffer stehen, und rühr dich nicht vom Fleck. Ich bin gleich wieder da. Ich gehe nur zurück in den Bahnhof und frage, wo ich ein Taxi finde.«
»Ich gehe mit«, sagte Emmi sofort.
Seufzend bückte sich Ilse und hob den schweren Koffer, den sie auf dem Gehsteig abgestellt hatte, wieder auf. Emmi trippelte neben ihr her, ihre Lieblingspuppe fest an sich gepresst.
Vom Schalterbeamten erfuhr Ilse, dass sich der Taxistandplatz noch immer am gleichen Ort befand, dass aber die Taxis wahrscheinlich alle unterwegs waren. »Sie müssten eben eine Weile warten«, meinte der Mann.
»Soviel ich weiß, fährt auch ein Bus nach Wildmoos«, sagte Ilse.
»Ja, die Haltestelle ist gleich vor dem Bahnhof«, erwiderte der Schalterbeamte. Mit einem Blick auf die Uhr fügte er hinzu: »In fünf Minuten fährt ein Bus ab.«
»Gut, dann fahren wir mit dem Bus«, beschloss Ilse und