Die Ende der achtziger Jahre entstandene Dramentrilogie des ungarischen Schriftstellers Péter Nádas ist geprägt von seinen Erfahrungen mit Unterdrückung und Zensur. Die poetische Dichte ihrer theatralischen Bilder hebt die Stücke jedoch über zeitliche, historisch-politische Grenzen hinaus. «Hausputz» ist eine szenische Phantasie über die Gier nach Leben und die Gefahr ihrer Erstickung. In «Begegnung», einem erotischen Opfer-Täter-Text, durchlaufen eine alte Frau und ein junger Mann gemeinsam einen alptraumartigen Erinnerungsprozeß, und in «Beerdigung» versuchen sich «Schauspieler» und «Schauspielerin» über den Särgen ihrer Vergangenheit im freien Spiel von Rollentausch, Darstellung und Selbstbehauptung. Der Band beginnt mit einem fiktiven Interview über Fragen zum Theater, das Nádas mit sich selbst geführt hat, und endet mit Ausschnitten aus seinem Tagebuch über die Uraufführungsproben von «Hausputz».