Was für ein Traum!
Der neue Dr. Laurin 47 – Arztroman
Description of book
Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an.
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
Als Leon Laurin, Chirurg, Gynäkologe und Chef der Kayser-Klinik im Südwesten Münchens, am sehr frühen Morgen nach Hause fuhr, weil er mitten in der Nacht eine Notoperation hatte durchführen müssen, war er so müde, dass er beinahe im Schritttempo fuhr, um nur ja kein weiteres Unheil anzurichten. Es hatte zuvor einen bösen Unfall in der Nähe der Klinik gegeben, deshalb war er von Timo Felsenstein, dem Leiter der Notaufnahme, kurz nach Mitternacht angerufen worden. »Tut mir leid, Leon«, hatte Timo gesagt, »aber wir schaffen es hier nicht ohne dich.« Daraufhin war Leon sofort aufgestanden. Antonia, die neben ihm ruhig schlief, war nicht einmal kurz wach geworden. Er hatte ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt und war aus dem Schlafzimmer geschlichen. Er hatte den Mann, der vor ihm auf dem OP-Tisch zu verbluten drohte, retten können, auch Timo war erfolgreich gewesen bei einem verletzten Kind, Eckart Sternberg jedoch, Leons Freund und Kollege, hatte einen Patienten verloren. Leon wusste, was das bedeutete. Ein solches Erlebnis wirkte lange nach, man konnte den Tod eines Patienten, den man trotz aller Bemühungen nicht hatte verhindern können, nicht einfach abschütteln wie ein paar Tropfen Wasser. Es war immer wieder aufs Neue ein großes Unglück, nicht nur für die Angehörigen, auch für die Ärzte. Er beschloss, den Wagen an der Straße stehen zu lassen, er musste ja schon bald erneut aufbrechen. Im Grunde, dachte er, hätte er auch gleich in der Klinik bleiben und weiterarbeiten können, aber er war so unglaublich müde … Und er wusste, wenn er jetzt noch drei Stunden schlief, würde er den Tag besser bewältigen. Sie hatten in der Klinik eine Serie harter Tage hinter sich. Es kam immer mal wieder vor, dass sich Schwierigkeiten häuften, so wie jetzt gerade. Dann lief nichts glatt, schon Kleinigkeiten gingen schief, es schienen viel mehr Patienten zu kommen als sonst, Maschinen, die jahrelang fehlerfrei gelaufen waren, versagten den Dienst, mehr Angestellte als sonst meldeten sich krank, ein offenbar psychisch gestörter Patient terrorisierte eine ganze Station, und in der hervorragenden Klinikküche brannte zum ersten Mal etwas an. Und zu allem Überfluss gab es dann noch Nächte wie diese, in denen ihnen ein Patient auf dem OP-Tisch starb. Rechts von ihm blinkte etwas, er wandte den Kopf. Fing er jetzt schon an, vor lauter Müdigkeit Gespenster zu sehen? Aber nein, es blinkte wieder!