Aus dem Nest gefallen
Sophienlust 155 – Familienroman
Tietoa kirjasta
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
»Wir fahren nach München, gehen einmal in die Oper und werden sehen, ob wir der Dame behilflich sein können, Isi«, meinte Alexander von Schoenecker spontan, nachdem seine Frau ihm den Brief einer Bekannten vorgelesen hatte.
Denise von Schoenecker war überrascht. »Du willst mich begleiten? Außerdem hast du erraten, dass ich die Absicht habe, mit der Künstlerin zu sprechen. Meinst du nicht auch, ich sollte mich persönlich um eine so wichtige Angelegenheit kümmern? Frau Linden kann nicht zu uns kommen, und vielleicht würde sie sich niemals entschließen, uns die kleine Kitty anzuvertrauen, wenn sie uns nicht kennen lernen würde. Wenn du mitfährst, dann ist die Reise für mich eher eine Erholung und Freude als die Erfüllung einer Pflicht, die mir unser Kinderheim Sophienlust auferlegt.«
Das Ehepaar von Schoenecker saß in Schoeneich beim Tee vor dem flackernden Kaminfeuer. Es war eine der seltenen ungestörten Stunden, die den beiden gegönnt waren. Die mannigfachen Pflichten, die mit der Führung der Güter Schoeneich und Sophienlust für Denise mit der Leitung für das in Sophienlust eingerichtete Heim verbunden waren, ließen den beiden wenig freie Zeit. Doch sie beklagten sich deshalb nicht. Sie liebten einander und betrachteten ihre Lebensaufgabe als Glück, nicht als Last.
Denise war eine noch sehr jugendlich wirkende Frau von mädchenhafter Schlankheit, mit herrlichem dunklem Haar und lebhaften dunklen Augen. Dass sie früher einmal als Tänzerin auf der Bühne Triumphe gefeiert hatte, konnte man sich bei ihrem Anblick sehr gut vorstellen. Noch jetzt war sie äußerlich sportlich und ritt für ihr Leben gern. Außerdem brachten ihr ihre