Nicht allein dank August Graf von Platen (1796-1835), der den Tod des Königs Alarich (410 n. Chr.) in seiner Ballade über Das Grab im Busento besungen hat, übt das mythen- und geheimnisumwitterte, aber auch geschichtsmächtige Volk der Goten seine Faszination auf uns aus. Die Goten und ihre Geschichte verdienen aus vielerlei Gründen unser Interesse - sind sie es doch nicht zuletzt, unter deren Bewegungen in der Völkerwanderungszeit das römische Westreich zu wanken beginnt, ehe es 476 n. Chr. zusammenbricht und damit eine ganze Ära zu Ende geht. Aber die Goten stehen nicht als Synonym für Verwüstung und Untergang; sie selbst bringen Reiche hervor, deren letztes erst im 8. Jahrhundert n. Chr. erlischt, und sie bringen Persönlichkeiten wie Wulfila, Theoderich und Totila hervor, deren Wirken von einem weitreichenden politischen und religiösen Gestaltungswillen geprägt ist. In dem vorliegenden Band wird die Geschichte dieses Volkes ebenso knapp und informativ wie anschaulich und anregend erzählt.