Man hat die Exerzitien des Ignatius von Loyola "Ruf ins Eigene" genannt (Karl Rahner). Dadurch ist mit Recht betont, daß es nicht um allgemeine Tugendanleitungen oder um die Lektüre frommer, aber folgenloser Erwägungen geht, sondern um die persönliche Existenz des Menschen in einem Leben der Hingabe.Die Exerzitien wurden auch genannt "Ruf ins Andere" (Erich Przywara). Damit ist betont, daß es um das Suchen und Finden des Willens Gottes geht, in den konkreten Umständen eines Menschenlebens.Exerzitien können auch als "Ruf in die Freiheit" verstanden werden (Gaston Fessard). Dadurch ist hervorgehoben, daß der Dienst für Gott den Menschen erst eigentlich in die Freiheit bringt. Ein freundlich distanzierter Schriftsteller, der 1929 ein seinerzeit vielgelesenes Buch über "Macht und Geheimnis der Jesuiten" geschrieben hat, René Fülop-Miller, äußert sich so: "Es gibt in der Tat kein zweites Werk der katholischen Literatur, das an historischer Wirkung mit dem Büchlein Loyolas verglichen werden könnte."