Wo ist Eberhard Hagedorn?
Der kleine Fürst 149 – Adelsroman
Tietoa kirjasta
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Neue Erschütterung auf Schloss Sternberg:
Der Butler wird entführt! Eine Verwechslung,
denn die dreiste Ganovengang meinte eigentlich einen anderen.
Und das macht alles noch viel schlimmer…
»Es ist jetzt kurz vor Mitternacht«, sagte Baronin Sofia von Kant zu ihrem Mann, Baron Friedrich. »Es muss etwas passiert sein, Fritz. Niemals würde Herr Hagedorn sich so verspäten, ohne uns Bescheid zu geben.«
»Wahrscheinlich hast du Recht, aber er hatte heute Urlaub«, erwiderte der Baron. »Theoretisch kann er so spät zurückkommen, wie er will.«
»Theoretisch, theoretisch!«, rief sie. »Er hat gesagt, er ist zum Abendessen zurück. Und was Herr Hagedorn verspricht, das hält er auch.«
»Seine Verspätung könnte mit dem Freund zusammenhängen, den er treffen wollte. Herr Hagedorn sagte doch, er sei sehr krank. Vielleicht ging es ihm nicht gut.« Der Baron bemerkte den Gesichtsausdruck seiner Frau und verstummte.
»Ich wünschte, ich könnte daran glauben«, sagte Sofia leise. Sie sah so bekümmert aus, dass er unwillkürlich zu ihr ging, um sie in die Arme zu schließen. Sie hatten schwere Monate hinter sich, schlimme Verleumdungen hatten ihnen das Leben zur Hölle gemacht. Sofia war darüber sogar krank geworden. Neue Aufregung war Gift, nicht nur für sie, sondern für die ganze Familie.
Eberhard Hagedorn, seit langen Jahren Butler in Schloss Sternberg, hatte für diesen Sonntag um Urlaub gebeten, was für sich genommen schon ein ganz außergewöhnliches Ereignis gewesen war, denn der alte Butler behauptete von sich, Urlaub nicht sonderlich zu schätzen. »Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich arbeiten kann«, sagte er gern. Er wohnte im Schloss und war immer da, wenn er gebraucht